Die globalen Krisen – Klimawandel, Energiekrise, Pandemie – und wirtschaftlichen Umbrüche – Inflation, Lieferkettenprobleme, War for Talents – halten uns in Atem. Die Politik spricht von der „Zeitenwende“, einer „Epoche im Gegenwind“. Braucht es da Digital Learning? Wir sagen: Ja, mehr denn je, aber anders!
Hartmut Scholl, CEO der reflact AG, teilt seine Sicht Veränderungen im (Um-)Feld des Digitalen Lernens.
reflact News: Herr Scholl, Sie sagen, um sich für die Herausforderungen der Zeitenwende zu wappnen, kann Digital Learning einen zentralen Beitrag leisten – welchen?
Hartmut Scholl: Unter dem Eindruck der aktuellen Krisen müssen Unternehmen zwei zentrale Aufgaben bewältigen: Sie müssen sich einerseits an die neuen Rahmenbedingungen anpassen und das unter hohem Zeitdruck. Zugleich müssen Sie aber nach innen die richtigen Signale setzen, um die Stimmung in der Mannschaft zu halten und die Potenziale in Richtung Zukunft ausrichten, statt sie – im schlimmsten Falle – an den Wettbewerb zu verlieren.
reflact News: Das klingt nach keiner leichten Aufgabe.
Hartmut Scholl: Ja, aber ich sehe auch konkrete Ansatzpunkte: Viele unserer Kunden stehen vor ganz ähnlichen Fragestellungen. Wir haben im Herbst eine Reihe „Zeitenwende Perspektivgespräche“ mit unseren Kunden angestoßen. Auf Basis einer systematischen Aufbereitung der Kernfragen durch uns diskutieren wir überaus spannende Ansatzpunkte.
reflact News: Konkret gefragt: Was ist der Beitrag, den Digital Learning in diesen turbulenten Zeiten einbringen kann?

„Wenn es uns gelingt, in dieser kritischen Phase Sicherheit und Zuversicht neben den bisherigen Inhalten zu vermitteln, haben wir unseren Job gut gemacht.“
Hartmut Scholl Gründer & CEO reflact AG
Hartmut Scholl: Ich sehe zwei zentrale Ansatzpunkte:
Gerade in Zeiten sich überlagernder Veränderungen bleibt das Zielbild vage. Das Ergebnis sind wiederkehrende Diskussionen und Verunsicherung. Wir sind überzeugt, dass wir bestehende Inhalte und Lernprozesse sehr einfach an diese aktuelle Situation anpassen können. Wenn es uns gelingt, in dieser kritischen Phase Sicherheit und Zuversicht neben den bisherigen Inhalten zu vermitteln, haben wir unseren Job gut gemacht.
Um an den konkreten Veränderungsbedarfen anzuknüpfen, helfen gut gemachte Formate, in denen zu organisationsrelevanten Schlüsselfragen Austausch, Wissensinput und gemeinsame Umsetzungsanstrengungen Schritt für Schritt zusammen- und vorangebracht werden. Hier kann Blended Learning seine Stärken ausspielen, weil Selbstlernelemente mit eher workshopähnlichen und synchronen Arenen zusammenspielen.
reflact News: Verstehe! Wie können Digital Learning Teams in diese Bedarfe anknüpfen?
Hartmut Scholl: Für Digital Learning Verantwortliche ist es wichtig, die Beziehung zu den externen oder internen Kunden – wie den Fachabteilungen, dem General Management – auszubauen. Das ist für eine Reihe unserer Kunden gerade eine Top-Priorität, denn auch die Digital Learning Champions haben in Zeiten des extensiven Homeoffices wichtige Nähe zu den internen Auftraggebern und Kunden eingebüßt. Wir unterstützen aktuell vielfach mit kleinen Workshops, in denen wir Grundkonzepte eines Key Accounting mit unseren Partnern in den Digital Learning Abteilungen auf Ihren Organisationskontext übertragen.
reflact News: Herr Scholl, wir danken für das Gespräch.